Die Gotzinger Trommel ist beim Marsch der Oberlandler nach München und beim Kampf gegen die kaiserliche Besatzung geschlagen worden. In der Sendlinger "Mordweihnacht" 1705, einem der traurigsten Höhepunkte des Bayrischen Volksaufstandes gegen die kaiserlichen Besatzer und Unterdrücker unseres Landes, sind bei diesem grausamen Gemetzel mehr als elfhundert Oberlandler niedergehauen worden.

Der Überlieferung nach hat ein Vorfahre der "Linnerer" die "Gotzinger Trommel" getragen und den Zug der Freiheitskämpfer angeführt. Die Trommel soll noch aus den Türkenkriegen stammen und schon bei der Belagerung von Belgrad dabeigewesen sein. Bei der Bauernschlacht fielen 6 Gotzinger (Kirschhofer Kaspar - Wildenbichl, Schliersmayer Ägidius - Thaler, Taubenberger Wolfgang - Baderer, Berghammer Georg - Vorderhöher, Auracher Wolfgang - Allhofer ).

Anläßlich der 250-Jahrfeier der Sendlinger Bauernschlacht stellte die ehemalige Gemeinde Gotzing an das Bayer. Staatsministerium d. Innern den Antrag, für ihr Dienstsiegel die Gotzinger Trommel annehmen zu dürfen. Die Wappenbeschreibung lautet: In Rot eine schräg liegende silberne, mit halben blauen Rauten und der Jahreszahl 1705 bemalte Trommel.

Früher feierten die Gotzinger ihre Kirchweih in der Gastwirtschaft "Gotzinger Trommel" folgendermaßen: Ein kleines Podium, daneben hölzerne Schragen, um Steinkrüge und Ellbogen aufzustützen. Auf der anderen Seite stand ein Leiterwagen als Schenke. Dort wurde Valleyer Bier gleich aus dem Fasse verzapft. Auf einem anderen Wagen saßen die Musikanten. Zwei Mann bließen auf Schwegelpfeifen uralte Weisen, ein dritter begleitete auf der Gotzinger Trommel zum Tanz.

Die Trommel befindet sich heute als Leihgabe der Gemeinde Gotzing seit den 60er Jahren im Heimatmuseum Miesbach. Für die in den 60Jahren neugründete Gebirgschützenkompanie Gotzinger Trommel wurde eine Replik angeschafft um das Original zu schonen. Ein Bild am Gotzinger Gasthaus zeigt den Gotzinger Trommler. Im Staatsarchiv München befindet sich Schriftverkehr, nachdem König Ludwig unbedingt die Gotzinger Trommel haben wollte, diese aber die Gotzinger behalten wollten. König Ludwig legte den Gotzingern ans Herz gut auf die Trommel aufzupassen.